Über die Lange Nacht

WIR LADEN SIE EIN!

Wir freuen uns, Sie am 7. Juni 2024 wieder auf gewohnte und bewährte Art und Weise zu einer Langen Nacht in unseren Kirchen begrüßen zu dürfen – mit spannenden Begegnungen in unseren Kirchen, Chören, die uns mit ihrem Gesang erfreuen, und entspanntes Plaudern beim Buffet.

Nützen Sie die Gelegenheit, …

    … Neues zu entdecken
    … mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen
    … sich überraschen zu lassen
    … einen unvergesslichen Abend zu erleben.

Tradition und Experiment, Gewohntes und Ungewohntes – alles hat hier Platz: die Lange Nacht ist eine Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen. Sie erhalten Einblick, wie sich Kirchen in das gesellschaftliche Leben heute einbringen: soziale und caritative Projekte, Oasen der Sinnsuche, Plattform für den Austausch von Meinungen und Erfahrungen, Visionen einer besseren Welt, ….

Die Lange Nacht der Kirchen möchte zeigen, was Kirche alles ist, und gleichermaßen zur Auseinandersetzung anregen mit den (auch kircheninternen) »heißen Eisen«, die die Menschen beschäftigen und berühren. Das vor allem mit einem selbstkritischen Blick nach innen: Wie und wo kann die Kirche, können christliche und religiöse Gemeinschaften die großen Themen der Zeit mitgestalten?

HINGEHEN UND DABEI SEIN!

Einfach hingehen und dabei sein reicht aus! Sie brauchen keine Vorkenntnisse zu haben und schon gar keine Scheu – in den unterschiedlichen Veranstaltungen finden sicher auch Sie etwas Passendes! Die Kirchen möchten ihren BesucherInnen die Möglichkeit bieten, ganz unverbindlich in Kontakt zu kommen – nur schnell reinschnuppern oder sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen, das bleibt ganz Ihnen überlassen.

Das Programm lädt ein zum Erleben, zum Mitmachen und sich Ansprechen lassen – Stille, Musik, Worte, die kirchlichen Räume … da und dort wird es vielleicht eng, wenn das Interesse zu groß ist – dafür benötigen Sie keine Anmeldung und kein Eintrittsticket.

2005 wurde in Wien die erste LANGE NACHT DER KIRCHEN in Österreich veranstaltet – 2024 feiert die LANGE NACHT in Wien ihren 20. Geburtstag!

Wir freuen uns auf Sie!

PS: Falls Sie schon neugierig sind, hier das Datum der Langen Nacht im nächsten Jahr:
23. Mai 2025

Das Christentum und seine Kirchen

Das Christentum hat seinen Ursprung in Jesus von Nazareth, der – in jüdischer Tradition aufgewachsen – am Beginn unserer Zeitrechnung in Galiläa und Judäa lebte und wirkte und sich als Sohn Gottes offenbart hat. Aufbauend auf den Glauben der Apostel an Jesus Christus und die Praxis der Nachfolge in den entstehenden »Urgemeinden« prägte sich die frühe Kirche aus. Der Gotteszugang, den Jesus Christus eröffnete, wurde in der Heiligen Schrift und in der maßgeblichen liturgischen Versammlung – der Gedächtnisfeier von Tod und Auferstehung Jesu am Sonntag – bewahrt.

Mit zunehmender Ausbreitung des christlichen Glaubens führten im Lauf der Jahrhunderte historische Einflüsse und unterschiedliche Verständnisweisen der »heiligen Überlieferung« zur Ausprägung getrennter Kirchen, die dennoch in der einen Taufe Jesu Christi verbunden sind.

Nach den ersten drei ökumenischen Konzilien gingen Anfang des 5. Jahrhunderts einige, heute als »orientalisch-orthodoxe Kirchen« bezeichnete, lokal orientierte Christen eigene Wege. 1054 kam es zu bis heute nicht vollständig überwundenen Differenzen, die dazu führten, dass sich die Wege der westlich-lateinischen Kirche mit dem Papst als Oberhaupt und der griechisch-byzantinischen Kirche trennten. Als Anfang des 16. Jahrhunderts die Reformbestrebungen Martin Luthers und seiner Anhänger zurückgewiesen wurden, kam es unter dem Begriff der »Reformation« dazu, dass die römisch-katholische Kirche und die reformierten, lutherischen und anglikanischen Kirchen getrennte Wege beschritten. Die Altkatholische Kirche ist aus der innerkatholischen Opposition gegen die Dogmatisierung der Unfehlbarkeit und der Allgewalt (Jurisdiktionsprimat) des Papstes nach dem 1. Vatikanischen Konzil 1870/71 hervorgegangen.

Heute ist das Christentum die größte der fünf Weltreligionen. In Wien leben über 900.000 Christen, in ganz Österreich ca. 6 Mio (geschätzt). Die christlichen Kirchen lassen sich ganz vereinfacht in katholische, orthodoxe und evangelische Kirchen unterteilen. Ihre Vertreter sind im »Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich« in ständigem Gespräch miteinander auf der Suche nach gemeinsamen Wegen, die Heilsbotschaft Jesu in der heutigen Zeit zu verkünden und zu verwirklichen. Darüber hinaus gibt es auch einige Freikirchen.

Die im Folgenden beschriebenen Kirchen sind jene, die im »Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich« vertreten sind und sich an der »Langen Nacht der Kirchen« beteiligen. In alphabetischer Reihenfolge:

Altkatholische Kirche

Die altkatholischen Kirchen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Holland, Tschechien/Slowakei entstanden im Anschluss an das I. Vatikanische Konzil im Jahre 1870. Aus der Ablehnung der Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit kam es zur Gründung eigener Kirchen, die die alte, unverfälschte katholische Lehre hochhalten wollten. Die Altkatholische Kirche ist demokratisch-synodal von Laien und Geistlichen geführt.

Bund der Baptistengemeinden in Österreich

Die Baptisten gehören zu den ältesten evangelischen Freikirchen, 1609 nahm die Bewegung von Amsterdam aus ihren Anfang und betonte schon damals die freie Entscheidung zum Glauben. 1869 kommt es zur Gründung der ersten Baptistengemeinde in Wien. Weltweit eine der größten evangelischen Kirchenvereinigungen, wurden die Baptisten im August 2013 als Kirche in Österreich anerkannt und umfassen hier 25 Gemeinden mit rund 1.500 Mitgliedern.

Anglikanische Kirche

Durch die Gründung einer Anglikanischen Gemeinde im 19. Jahrhundert als »Botschaftskirche« hat auch diese Kirche in Wien Fuß gefasst. Sie gehört zur »Diocese in Europe« und dient vor allem der Englisch sprechenden Bevölkerung in Wien und Umgebung, alle Gottesdienste werden in englischer Sprache gehalten. Die anglikanische Kirche vereint in ihrer Tradition evangelische und römisch-katholische Glaubenselemente miteinander und steht in ihrer Gottesdienstform der katholischen Kirche sehr nahe.

Evangelisch-lutherische Kirche (A.B.)

Evangelisch-reformierte Kirche (H.B.)

»Evangelische Kirche« ist die gemeinsame Bezeichnung der beiden konfessionellen Kirchen, die als Landeskirchen organisiert sind mit dem Bischof/der Bischöfin (lutherische Kirche) bzw. mit dem Landessuperintendenten/ der Landessuperintendentin (reformierte Kirche) an der Spitze. Glaubensgrundlage ist ihnen »allein Christus und die Bibel« – die durch Martin Luther auch ins Deutsche übersetzt wurde – bei gleichzeitiger Relativierung des kirchlichen Amtes und der Tradition. Im Zentrum des Gottesdienstes stehen Schriftlesung und Predigt. Im 16. Jahrhundert erfasste die Reformation auch einen Großteil Österreichs, wurde aber durch die Gegenreformation wieder zurückgedrängt.

A.B. steht für Augsburger Bekenntnis und bezeichnet das von Martin Luther geprägte Glaubensverständnis, H.B. steht für Helvetisches Bekenntnis, vorwiegend geprägt durch die Schweizer Reformatoren Calvin und Zwingli. Gemeinsam bilden sie die Kirchen A.B. und H.B. und nehmen verschiedene Aufgaben gemeinsam wahr. Heute gehören ca. 280.000 Menschen in Österreich der Kirche A.B. und ca. 13.000 Menschen der Kirche H.B. an.

Evangelisch-methodistische Kirche

Die evangelisch-methodistische Kirche wurde im 18. Jahrhundert durch den anglikanischen Pfarrer John Wesley gegründet. Sie ist eine weltweite christliche Kirche in der Tradition der Reformation und hat Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit den evangelischen Kirchen A.B. und H.B. In Österreich gehören ihr rund 1.500 Mitglieder an.

Orientalisch-orthodoxe Kirchen

Bei der »Langen Nacht der Kirchen« beteiligen sich die Koptisch-orthodoxe Kirche, Armenisch-apostolische Kirche und die Syrisch-orthodoxe Kirche.

Orthodoxe Kirche

Die Orthodoxie mit ihren 15 selbständigen (autokephalen bzw. autonomen) Landeskirchen versteht sich als »die eine Kirche Jesu Christi. « Jede dieser Kirchen hat ihr eigenes, selbstgewähltes und eingesetztes Oberhaupt. Den Vorrang als »primus inter pares« hat der Patriarch von Konstantinopel, der auch als »Ökumenischer Patriarch« bezeichnet wird.

Besonders ausgeprägt ist in der Orthodoxie die Bilderverehrung. Die »Ikonen« sind das auffälligste Merkmal beim Betreten eines orthodoxen Kirchenraums. Die Gläubigen begegnen in der Ikone den Abgebildeten, d.h. die Verehrung gilt dem jeweils Dargestellten (Christus, Maria, Apostel, Heilige). Besondere Verehrung gebührt der Gottesmutter Maria. Dies kommt auch in der Liturgie durch die feierlichen Gesänge, durch Kerzen und Weihrauch zum Ausdruck.

In Wien sind Gemeinden der Griechen, Russen, Serben, Rumänen und Bulgaren offiziell vertreten und Mitglieder im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich. Die Zahl der Gläubigen in Österreich beträgt ca. 500.000.

Bei der Langen Nacht der Kirchen beteiligen sich die Griechisch-, Russisch-, Serbisch-, Rumänisch– und Bulgarisch-orthodoxe Kirche.

Römisch-katholische Kirche

Die römisch-katholische Kirche mit dem Papst als Oberhaupt umfasst den zahlenmäßig größten Teil des Christentums. An der Spitze jeder Diözese – in Österreich gibt es zehn – steht der (Erz-)Bischof. In den Pfarren, den »Kirchen vor Ort«, wird der Heilsdienst Christi in der Welt (Seelsorge) im Zusammenwirken von Gläubigen und Pfarrer ausgeübt. Im Einvernehmen mit dem Pfarrer werden Entscheidungen durch den gewählten Pfarrgemeinderat getroffen.

Unierte Kirchen

Als unierte Kirchen bezeichnet man jene Kirchen, die den Ritus nach orthodoxer Art feiern, aber den römischen Papst als ihr Oberhaupt anerkennen. Bei der Langen Nacht der Kirchen beteiligen sich die Ukrainisch-griechisch- katholische und die Rumänisch-griechisch-katholische Kirche.

Neue Migrationsgemeinden

Viele Christen aus dem Nahen Osten, Afrika und Indien wurden in den letzten Jahrzehnten aus wirtschaftlichen und politischen Gründen (Vertreibung, Verfolgung, Diskriminierung und Kriege) zur Emigration gezwungen. Sie haben in Österreich eine neue Heimat gefunden und hier eigene Gemeinden mit Seelsorgern aufgebaut. Die Gemeindeangehörigen aus dem arabischen Nahen Osten (chaldäischer, lateinischer, maronitischer, melkitischer, syrischer Ritus) kommen aus dem Libanon, Syrien, Palästina, Irak, Jordanien, Ägypten etc. In den indischen Gemeinden feiern Gläubige des lateinischen, syromalabarischen und syro-malankarischen Ritus den Gottesdienst.

Um die Belange der Migrationsgemeinden östlicher Prägung kümmern sich verschiedene Institutionen, darunter die Arbeitsgemeinschaft Afro-Asiatische Gemeinden (Rektorat ARGE AAG) und die Stiftung PRO ORIENTE www.pro-oriente.at.

Nähere Informationen:

Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich: www.kirchen.at bzw. www.oekumene.at

Heuer steht bei uns das Herz im Mittelpunkt!

2024 – zur 20. »Lange Nacht« in Wien – dürfen wir auf eine sehr erfreuliche Entwicklung dieser Veranstaltung zurückblicken. Jedes Jahr konnten wir in Wien mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher bei jeweils etwa 1000 Programmpunkten begrüßen – und österreichweit jeweils mehr als 300.000 Gäste bei knapp 3000 Veranstaltungen. Auch heuer laden wir Sie wieder zu einem vielfältigen Programm ein: Genießen Sie den Blick über die Dächer der Stadt von den Kirchtürmen aus und entdecken Sie die geheimen Gänge unter den Kirchenräumen, meditieren Sie zu gregorianischen Chorälen und erleben Sie das Rockkonzert aus der ersten Kirchenreihe.

Veranstalter: Die christlichen Kirchen

Die Lange Nacht der Kirchen ist ein ökumenisches Projekt, an dem sich alle Kirchen, die im Ökumenischen Rat vertreten sind, beteiligen. Die eigentlichen Veranstalter sind jedoch die Pfarren und Gemeinden sowie tausende meist ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor und während der »Langen Nacht« zehntausende Stunden Zeit investieren, um den Abend für Sie zu einem Erlebnis zu machen. Mit dem Glockengeläut ab 17:50 Uhr wird in bewährter Weise am 7. Juni in ganz Österreich die »Lange Nacht« eingeläutet.