Wolfgang Pecka
Evangelische Pauluskirche A.B., Wien

Verhüllungen – am offenen Herzen der Gesellschaft oder: Vom Westen nichts Neues
19:30 – 20:00

Emran Feroz (*1991) ist der Afghane aus Tirol, der heute in Deutschland lebt. Er bewegt sich seit seiner Kindheit zwischen den Welten. In seinem Buch erzählt Feroz die ganz besondere Geschichte eines Lebens zwischen Alpen und Hindukusch – und entschlüsselt die gefährlichen Klischees des Westens über die muslimische Welt.

EIN MUSLIMISCHES LEBEN ZWISCHEN ALPEN UND HINDUKUSCH.
Emran Feroz ist der Afghane aus Tirol, der heute in Deutschland lebt. Er bewegt sich seit seiner
Kindheit zwischen den Welten. In seinem Buch erzählt Feroz die ganz besondere Geschichte eines
Lebens zwischen Alpen und Hindukusch – und entschlüsselt die gefährlichen Klischees des Westens über die muslimische Welt. Feroz’ Vater kam Ende der 1970er mit dem Bus aus Kabul nach Europa. Eigentlich wollte er dort nur studieren und im Anschluss wieder nach Afghanistan zurückkehren. Doch dann marschierten die Sowjets in seiner Heimat ein, und so blieb Vater Feroz in Tirol: der erste Afghane, den das Land sah. Sein Sohn Emran wuchs in den 90ern in Innsbruck auf. Dass er die Landeshymne auswendig konnte und Tiroler Dialekt sprach, reichte nicht aus, um anerkannt zu werden. Während seine türkischen und kroatischen Schulfreunde in den Sommerferien Heimaturlaub machten, herrschte in Afghanistan Krieg, der die Familie Feroz stets einholte. Und nach 9/11 wurde aus dem Tiroler Emran auf einmal der verdächtige Afghane und potenzielle Terrorist. Jahre später entdeckte er als Journalist und Menschenrechtsaktivist jenes Land, das laut den Zuschreibungen anderer seine Heimat sein sollte, und gewann dadurch einen neuen, kritischen Blick auf den Westen. In seinem Buch blickt Emran Feroz auf seine Tiroler Kindheit zurück, erzählt die Geschichte seiner vielfältigen Familie und seines politischen Erwachsenwerdens– und entlarvt den Rassismus des Westens im Umgang mit der muslimischen Welt. Die abermalige Machtübernahme der Taliban in Kabul und der neue Gaza-Krieg vertiefen dabei eine Kluft, die nur ein echter Brückenbauer zu überwinden weiß.
Emran Feroz geboren 1991, berichtet seit Jahren aus und über Afghanistan, für die New York Times, die taz und zahlreiche weitere Medien. Feroz ist Gründer einer virtuellen Gedenkstätte für zivile Drohnenopfer; 2021 wurde er für seine Arbeit mit dem österreichischen Concordia-Preis in der Kategorie Menschenrechte ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein SPIEGEL-Bestseller «Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror» (2021).



Evangelische Pauluskirche A.B., Wien evangelisch A.B.



Website: www.pauluskirche.at

Adresse: Sebastianplatz 4 1030 Wien
Anfahrt: Wir sind mit den Linien U3 (Haltestelle Rochusgasse, Ausgang Hainburgerstraße), Linie 0, 4A, 74 A, 77 A und der Schnellbahn (Haltestelle Wien Mitte oder Haltestelle Rennweg), sowie mit der Linie 71 erreichbar.

Die Evangelische Pauluskirche liegt bei Wien Mitte am Sebastianplatz 4. Die Kirche ist in einem Wohnhaus aus den späten 60er Jahren untergebracht. Zur Kirchengemeinde zählen rund 2300 Menschen. Gottesdienste finden an jedem Sonntag um 17 Uhr statt. Besonders auffällig ist das haushohe Kreuz über dem Eingang der Kirche. 2019 wurde der Altarraum der Kirche neugestaltet. Aber Pauluskirche ist mehr als ein Gebäude: wir sind eine lebendige, offene und vielfältige Gemeinde.