Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, SchwazKinder entdecken die Kirche
Kinder entdecken die Kirche
19:00 – 19:50
In unserer Pfarrkirche gibt es vieles zu entdecken. Die Kinder können sich allein oder in Begleitung auf die Suche machen und manches bislang Unbekanntes finden.
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, Schwaz roem.-kath.
Website: www.dibk.at/m.himmelfahrt
Adresse: Franz-Josef-Straße 6130 Schwaz
Anfahrt: von auswärts: ÖBB bzw. Postbus
Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Schwaz ist der größte und bedeutendste gotische Sakralbau Tirols. Das mächtige, zwischen 1460 und 1478 von Hans und Gilg Mitterhofer erbaute, von 1480 bis 1502 von Erasmus Grasser und Christoph Reichartiger erweiterte Gotteshaus ist ein Baudenkmal von außergewöhnlicher künstlerischer Qualität und ein wichtiges kultur- und sozialgeschichtliches Dokument am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Im Laufe der Zeit ist das Innere der Kirche immer wieder verändert worden. Im 17. und 18. Jh. ist die spätgotische Ausstattung nahezu vollständig verloren gegangen und durch eine barocke ersetzt worden, die Gewölberippen sind abgeschlagen, Stukkaturen und Fresken angebracht worden. Bei der großen Innenrestaurierung in den Jahren 1908-1912 wurde die Kirche trotz ausdrücklichen Verbotes des damals für den Denkmalschutz zuständigen Thronfolgers Franz Ferdinand wieder regotisiert: die Stukkaturen von Hans Singer und die Fresken von Johann Michael Hueber wurden abgeschlagen, Gewölberippen nach gotischem Vorbild appliziert, Dekorationsmalereien in den Zwickeln der Schluss-Steine und Gewölbeansätze aufgebracht. Die Wände erhielten im Sockelbereich eine nazarenische Tapetenmalerei. Im Presbyterium wurden anstatt der barocken neugotische Altäre aufgestellt, dasselbe Schicksal widerfuhr den Kreuzwegstationen im Langhaus. Die übrige barocke Ausstattung (Bänke, Seitenaltäre, Orgel etc.) blieb bestehen, offenbar fehlte für eine vollständige Erneuerung im neugotischen Sinne das Geld. Bei der Innenrestaurierung der Kirche (1984-1991) war es das erklärte Ziel der Denkmalpflege, die Kirche nicht wiederum zu verändern, sondern entsprechend der Charta von Venedig in ihrem gewachsenen Zustand zu erhalten. Gerade die Stilvielfalt der Ausstattung hat ihren besonderen Reiz, die heterogenen Kunstwerke sind ein beredtes Zeugnis für die wechselvolle Geschichte des Baues. Einen großen Eingriff stellt die durch die Liturgiereform des 2. Vatikanums notwendig gewordene Umgestaltung des Altarraums dar. Diese heikle Aufgabe ist mit beispielhafter Behutsamkeit in moderner Form gelöst worden, im neuen Volksaltar ist nun auch die Kunst unserer Zeit qualitätsvoll repräsentiert.