Leechkirche – Universitätskirche Maria am Leech, Graz

Führungen durch die Ausgrabungen
18:00 – 20:00

Eine Besichtigung der Ausgrabungen im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“
Um 18 Uhr und um 19 Uhr mit Prof. Manfred Lehner.

Die Leechkirche ist heute dicht umbaut von Wohnhäusern. Ursprünglich stand die auf einem künstlichen Hügel errichtete Kirche weithin sichtbar auf freiem Feld im Osten vor den Toren der ummauerten mittelalterlichen Stadt.
Die Geschichte dieses Ortes reicht weit in vorchristliche Zeit zurück. Die Ortsbezeichnung Leech (Lee: althochdeutsch Grabhügel) weist auf die ursprüngliche Funktion des Ortes hin. Bei archäologischen Grabungen von 1991-1994 (Leitung: Prof. Manfred Lehner) fand man Reste eines Bestattungsplatzes der Urnenfelderzeit (9./8. Jh. v. Chr), über dem im 7. Jh. vor Chr. ein großer, hallstattzeitlicher Grabhügel errichtet wurde. Damals konnten auch die Fundamentmauern eines Rundbaues des 11. oder frühen 12. Jh. freigelegt werden, die eine beträchtliche Anzahl römischer Ziegelfragmente enthalten. Die Funktion dieses Baues (möglicherweise eine Rundkirche oder ein Wohnturm) ist nicht eindeutig bestimmbar. Die älteste historisch gesicherte Nennung des Ortes aus dem Jahr 1224 bezieht sich auf eine der heiligen Kunigunde geweihte Rundkirche, die von Herzog Friedrich II. dem Streitbaren 1233 dem Deutschen Ritterorden übergeben wurde. Auch ihre Fundamente samt Apsis wurden archäologisch ergraben und freigelegt. Die kunsthistorisch äußerst bedeutende romanische Kirche dürfte aus dem frühen 13. Jh. stammen. Sie war der im Jahr 1200 durch Papst Innozenz X. heilig gesprochenen Kaiserin Kunigunde geweiht. Eine historisch nicht ganz gesicherte Überlieferung besagt, dass Herzog Leopold VI. die Kirche zu Ehren der Hl. Kunigunge im Jahr 1202 gestiftet habe, nachdem er der Übertragung der Gebeine im Dom zu Bamberg beigewohnt habe und Zeuge eines Wunders geworden sei. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1224, ihr Grundriss wurde durch eine gefräste Linie im neuen Steinboden der heutigen Kirche sichtbar gemacht. Der Bau wurde um 1250 bei einem Ungarneinfall vollkommen zerstört.



Leechkirche – Universitätskirche Maria am Leech, Graz römisch-katholisch

Adresse: Zinzendorfgasse 3 8010 Graz
Anfahrt: Buslinien 31 und 39, Haltestelle Zinzendorfgasse, 2 Minuten zu Fuß

Die älteste Kirche im Stadtzentrum von Graz wurde im 13. Jh. von den Deutschordensrittern auf einem vorchristlichen Grabhügel erbaut. Aus der Bauzeit stammt das Portal mit der wunderschönen Madonna mit Kind, von den ursprünglichen Glasgemälden haben sich 105 Scheiben erhalten.

Steiermark
Das gesamte Programm
dieser Kirche

18:00–20:00 Führungen durch die Ausgrabungen
21:00–22:00 Hofkapelle Karl II und Maria Anna von Bayern